Wimbledon 2024 überraschte erneut mit einer beeindruckenden Leistung einer Außenseiterin. Die 37-jährige Deutsche Laura Siegemund schrieb Geschichte, indem sie Madison Keys, die hochfavorisierte Australian-Open-Siegerin, bezwang und ins Achtelfinale einzog. Diese Leistung markiert einen Wendepunkt in Siegemunds Karriere und ein aufregendes Kapitel in der Tenniswelt.
Eine Frage der Erfahrung und Leidenschaft
Laura Siegemund, geboren am 4. März 1987 in Filderstadt, bringt über zwei Jahrzehnte Erfahrung im Profi-Tennis mit sich. Trotz des Fokus auf Doppel- und Mixed-Spezialisierungen nahm sie zahlreiche Einzelherausforderungen an. Siegemund gewann 2020 die US Open im Doppel und die French Open 2024 im Mixed. Ihr Partner und Trainer, der Italiener Antonio Zucca, spielt eine wesentliche Rolle bei ihrem Erfolg. Ihre mentale Stärke und Kampfgeist machen sie zu einer außergewöhnlichen Athletin, die auch im späteren Alter bemerkenswerte Leistungen bringt.
Der Sieg gegen Madison Keys
Das Spiel
Mit Stopps, Slices und gezielten Positionswechseln gelang es Siegemund, Keys aus ihrem Rhythmus zu bringen, während fehlerbehaftete zweite Aufschläge ihrer Gegnerin ihre Chancen verstärkten. Das Match endete in zwei Sätzen (6:3, 6:3) zugunsten von Siegemund, eine Leistung, die durch Keys’ Überraschung über den Verlauf des Spiels nur unterstrichen wurde. Order und Präzision dominierten ihren Auftritt, im Gegensatz zu Keys’ wiederholten unforced errors.
Die Taktik
Siegemund setzte auf Vielseitigkeit, Kontrolle an der Grundlinie und eine Netzstrategie, die regelmäßig Störungen im Flow ihrer Gegnerin hervorrief. Ihre mentale Stärke zeigte sich, als sie nach einem Break und vergebenen Matchbällen konsequent weiterspielte.
Historische Bedeutung
Zum ersten Mal in ihrer Karriere gelang Laura Siegemund der Einzug ins Achtelfinale von Wimbledon. Dies ist ihr erster bedeutender Grand-Slam-Erfolg seit ihrer Viertelfinalteilnahme bei den French Open 2020. Mit dieser Leistung stellt sie sich als eine der ältesten Spielerinnen im Turnier unter Beweis, ein seltener Erfolg im Profisport mit dieser Altersklasse. Mit 37 Jahren und einem Ranking von Platz 104 gibt sie der Tenniswelt einen Moment des Staunens über ihr Durchhaltevermögen und Können.
Was erwartet Siegemund jetzt?
Ihr nächstes Match ist gegen die Argentinierin Solana Sierra, die als “Lucky Loser” ins Hauptfeld gelangt ist. Sierra, die Nummer 101 der Welt, könnte eine Herausforderung sein, doch ihre Position und mangelnde Erfahrung im Vergleich zu Siegemund lassen Raum für Optimismus. Das Wimbledon-Debüt und ihr Weg ins Achtelfinale waren für Sierra bereits ein bemerkenswerter Erfolg, doch ihre Chancen gegen die routinierte Deutsche sind fraglich.
Ein Sieg für die Leidenschaft
Laura Siegemunds Leistung ist nicht nur ein Eintrag in den Jahresbüchern von Wimbledon, sondern auch eine Inspiration für Sportler aller Altersgruppen. Ihre Hingabe, ihr Antrieb und ihre technischen Fähigkeiten haben sie an die Spitze einer der prestigeträchtigsten Plattformen im Tennis gebracht.
Was bleibt, ist die Botschaft: Den eigenen Weg zu gehen, gepaart mit harter Arbeit, zahlte sich erneut aus.